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Verlauf

Warum ein Baumerlebnispfad?


Während die Übergänge zwischen Stadt und Land früher fließend verliefen, finden sich heute vielerorts scharfe Grenzen zwischen bebauten Bereichen und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Um die Natur und ökologische Zusammenhänge hautnah erleben zu können, sind daher oft weite Wege, z.B. in Landschafts- oder Naturschutzgebiete erforderlich. Aber auch dort sind Aktivitäten bedingt durch die Schutzgebietsverordnungen und damit verbundene Wegegebote nur begrenzt möglich. Um so größer ist der Bedarf an Naturerlebnisangeboten an den Stadträndern. Hier finden sich gelegentlich noch geeignete Freiflächen und naturnahe Strukturen.

Das trifft auch für den südwestlichen Rand der Stadt Laatzen (OT Alt-Laatzen) bei Hannover zu. Hier liegt ein ca. 10 ha großes Areal, welches ein Mosaik aus Feucht- bzw. Nasswiesen sowie Weichholzauenwald in unmittelbarer Ortsrandlage aufweist. Eingebettet in diese Fläche und mit einem breiten Schilfgürtel umgeben liegt die sogenannte ?Teufelskuhle?, ein verlandender Altarm der Leine. In den 1980er Jahren entstand südlich der ?Teufelskuhle? der Rodelberg, eine Aufschüttung aus dem Bodenaushub, der während der Bauphase von Laatzen-Mitte anfiel. Ende der 1980er Jahre wurden auf Anregung einer Bürgerinitiative unter Federführung des Ratsherrn Willi Ahrens von Privatpersonen, Politikern und Firmen zahlreiche Bäume gespendet und im Bereich der ?Teufelskuhle? auf städtischen Flächen in etwas höheren Lagen gepflanzt. Bei den Baumspenden handelte es sich nicht nur um Gehölze der potentiell natürlichen Vegetation wie z.B. Stiel-Eichen (Quercus robur) oder Silberweiden (Salix alba). Es wurden ebenso ausgefallene Baumarten wie der Ginkgo (Ginkgo biloba), gebietsfremde Arten wie der Tulpenbaum (Lirodendron tulipifera) oder auch spezielle Züchtungen, wie z.B. die Hänge-Ulme (Ulmus glabra ´PendulaĊ½) gepflanzt. Die meisten dieser Bäume sind inzwischen zu stattlichen Exemplaren herangewachsen.

Aufgrund dieses großen Potenzials für das Naturerleben am Rand von Alt-Laatzen wurde ein Gesamtkonzept entwickelt, durch das das vorhandene Naturerlebnispotenzial für die Öffentlichkeit ?nutzbar? gemacht werden konnte. Im Mittelpunkt stand die Planung und Umsetzung des Baumerlebnispfades ?QuerBeet?.