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Verlauf

Pugier-Kreuzdorn — Rhamnus cathartica


Bild: H.-R. Müller

Der Pugier-Kreuzdorn ist ein Wildgehölz, welches vorzugsweise auf steinigen, kalkreichen und stickstoffhaltigen Böden an sonnig-warmen Plätzen vorkommt. Oft ist er am Waldrand, in Hecken und Gebüschen mit Schlehe, Weißdorn, Hartriegel, Brombeere oder Hundsrose anzutreffen. Es ist ein langlebiger Strauch, der bis zu 100 Jahre alt werden kann.

Rinde und Steinfrüchte enthalten verschiedene Glycoside, Flavone, Bitterstoffe sowie Gerbstoffe und sind für den Menschen giftig. Dennoch ist der Pugier-Kreuzdorn eine Heilpflanze. Die reifen getrockneten Früchte werden bei kurzfristiger Verstopfung und Verdauungsschwäche eingenommen. Darauf weist das im deutschen Namen enthaltene ?Pugier? hin, welches sich aus dem lateinischen ?pugare = abführen? ableitet. Auch der botanische Name chathartica, der auf das griechische Wort ?katarthikos = reinigen? zurückgeht, weist auf diese Verwendung hin.

Die Früchte und Rinde enthalten Farbstoffe, die sich mit Alaun und Pottasche extrahieren lassen. Aus der Rinde gewannen die Maler des 15. bis 17. Jahrhunderts das ?Saftgrün?, welches ihnen durch Zugabe von Basen die Farbe Gelb und durch Vermischen mit Säure eine rote Farbe lieferte.

Die Blätter des Strauches dienen den Raupen des Faulbaumbläulings und des Zitronenfalters als Nahrung. Die nektarreichen Blüten dagegen werden besonders von kleinen Fliegenarten und Faltern, speziell dem Kleinen Eisvogel, besucht. Die Steinfrüchte dienen den Vögeln, vor allem den Drosseln als Nahrung.


Höhe 2-6 m
Wuchs hoher, sparriger Strauch oder kleiner, krummer Baum mit lockerer Krone
Blätter breit oval, feingesägt mit beidseitig 3-4 bogig verlaufenden Seitennerven
Blüten klein, gelblichgrün, in achselständigen Büscheln, Mai / Juni
Früchte 6-8 mm große schwarzviolette, glänzende Steinfrüchte, September - November
Herkunft Mitteleuropa (D, CH, A), Nord-Afrika, West-Asien