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Verlauf

Rosskastanie — Aesculus hippocastanum


Bild: H.-R. Müller

Die Rosskastanie stammt ursprünglich von der südlichen Balkan-Halbinsel, wo sie in feuchten Gebirgswäldern auf nährstoffreichen Böden anzutreffen ist. Um 1500 wurde sie als Park-, Garten- und Alleebaum in Mitteleuropa eingeführt.

Die bis 30 cm hohen, aufrechten Blütenstände wirken ausgesprochen dekorativ. Die Einzelblüten tragen auffällig gefärbte Muster im Innern der Blüte, die so genannten Saftmale. Diese dienen dazu Bestäuber vor allem Hummeln und Bienen anzulocken. Nur Blüten mit gelben Saftmalen produzieren Nektar. Sind die Blüten bestäubt, färben sich die Male rosa und dann karminrot. Diese Farbe können einige Insekten wie die Bienen nicht sehen und fliegen deshalb diese Blüten nicht mehr an.

Die Ableitung des Gattungsnamens Aesculus stammt von dem lateinischen ?esca = Speise? ab und weist auf die Verwendung als Viehfutter hin. Noch heute sammeln Kinder wie Erwachsene die Samen unserer Kastanien und liefern sie in Wildtiergehegen als Futter ab. Die Samen enthalten Saponine. In zerriebener Form wurden sie in Notzeiten als Wasch- und Reinigungsmittel verwendet. Im medizinischen Bereich werden Kastanienpräparate u.a. bei Venenschwäche, Prellungen, Frostschäden und Durchblutungsstörungen eingesetzt. Das aus der Rinde gewonnene Aesculin verarbeitet man als UV-B-Schutz in Sonnencremes.

Kastanien werden in der Regel 150 Jahre alt, können jedoch unter optimalen Bedingungen gelegentlich auch 300 Jahre erreichen.


Höhe bis 30 m
Wuchs breite bis hochgewölbte Krone
Blätter handförmig, 5 bis 7 ovale bis verkehrt eiförmige Teilblättchen, Rand grob gesägt
Blüten weiß mit gelben oder roten Saftmalen, in aufrecht stehenden rispenartigen Blütenständen, April / Mai
Früchte glänzend braune Samen in stacheligen Kapseln, September / Oktober
Herkunft Balkan-Halbinsel